13_PADDELSCHLAG - Nachhaltigkeit im Kanusport mit Hans-Peter Winkelmann

Shownotes

Informationen rund um das Nachhaltigkeit im Kanusport:

17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) Link: https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/nachhaltigkeitsziele-erklaert-232174

* Nachhaltigkeitsbericht 2024/2025 der DJK Ruhrwacht Mülheim* Link: [http://www.djk-ruhrwacht.de/site/assets/files/2314/djkruhrwachtnachhaltigkeitsbericht.pdf]

* KanuMorgen / Klimaschutz im Kanuport (DKV)* Link: KanuMorgen

*** Wo finde ich einen Kanu-Verein in meiner Nähe? *** --> www.kanu-vereine.de

Was bietet eine Mitgliedschaft im Kanu-Verband für Vorteile: --> [Infos zur Mitgliedschaft](https://www.kanu nrw.de/content/index.php/mitgliedschaft/einzelmitglieder/vorteile-der-mitgliedschaft)

Fragen & Anregungen zum Podcast gerne an info@kanu-nrw.de Kanu-Verband NRW e.V.: www.kanu-nrw.de

Transkript anzeigen

00:00:03: Wenn wir im Kanu aufs Wasser gehen, dann sind wir mitten in der Natur und genau da liegt auch unsere Verantwortung.

00:00:16: Und damit zunächst mal Hallo und herzlich willkommen zur neusten Paddelschlag-Podcast-Folge, die eine ganz besondere Folge ist.

00:00:22: Denn wir wollen uns mal mit dem Thema Nachhaltigkeit im Kanusport beschäftigen und dazu haben wir einen absoluten Experten in Sachen Nachhaltigkeit bei uns in dieser Folge zu Gast, der uns aber auch zeigen wird, wenn man Nachhaltigkeit in eurem Sportverein, in eurem Kanuverein zum Beispiel umsetzen will, dann muss man dafür gar keine Experte sein.

00:00:42: Und so ein paar Dinge in Sachen Nachhaltigkeit, die hat eigentlich jeder Verein schon ganz automatisch in seiner Vereins-DNA sozusagen drin.

00:00:50: Es macht aber absolut Sinn, dann nochmal genauer hinzugucken und Nachhaltigkeit im Sportverein tatsächlich nachhaltig mitzudenken, den Alltag

00:00:58: übergehen

00:00:59: zu lassen.

00:01:00: Viel Spaß mit dieser Podcast.

00:01:07: In unserer heutigen Folge des Paddelschlag-Podcastes wollen wir uns mal einem Thema widmen, das eigentlich aktueller nicht sein könnte.

00:01:14: Die Nachhaltigkeit im Sport.

00:01:16: bei unserem Paddelschlag-Podcast natürlich die Nachhaltigkeit.

00:01:20: im Kanu-Sport.

00:01:21: Zu Gast ist jemand, der mit seinem Verein hier echte Pionierarbeit im Kanu-Sport geleistet hat.

00:01:25: Er kommt von der DJK-Ruhrwacht Mühlheim, die in diesem Jahr auch den Kanu-NRW-Award in Sachen Nachhaltigkeit bekommen hat.

00:01:33: Und er ist tatsächlich der erste Vereinsvertreter bei uns im Paddelschlag-Podcast.

00:01:38: Also freuen wir uns gleich doppelt, dass er hier ist.

00:01:40: Hans-Peter Winkelmann, schön, dass du da bist.

00:01:42: Ja, ich freue mich auch ganz jetzt hin.

00:01:44: Dank für die Einladung.

00:01:45: und du sagst gerade, freust dich doppelt, ich freue mich sogar dreifach.

00:01:49: Ich freue mich zum einen, dass ich hier sein darf.

00:01:51: Für die Einladung, finde ich, große Klasse, ist auch mein allererster Podcast in meinem Leben.

00:01:55: Also hoch spannend das Ganze.

00:01:57: Aber ich freue mich noch viel mehr, dass wir heute über ein ganz wichtiges Thema sprechen, das mich schon lange auch professionell beschäftigt, nämlich das Thema der Nachhaltigkeit und speziell jetzt hier Nachhaltigkeit im Sport.

00:02:10: Und drittens freue ich mich, dass unser Sportverband, der Westdeutsche Kanuverband, Aber auch der Dachverband, der DKV, sich das Thema Nachhaltigkeit ja wirklich mittlerweile ganz groß auf die Fahne geschrieben haben.

00:02:22: Nachhaltigkeit ist für dich eine Herzensangelegenheit, kann man, glaube ich, so sagen, oder?

00:02:27: Das ist sogar ein bisschen mehr als Herzensangelegenheit, wenn man das beruflich macht und damit auch sein Geld für die muss.

00:02:35: Dann ist das natürlich etwas, was einen auch professionell sehr beschäftigt.

00:02:40: Und das eigentlich schon von... den ersten Tagen, den ersten Jahren als Nachhaltigkeit als politisches Leitkonzept der Vereinten Nationen Ende der achtziger Jahre auf die Tagesordnung gesetzt wurde.

00:02:52: Seitdem beschäftige ich mich mit diesem Thema und auch in verschiedener Hinsicht.

00:02:57: und seit längerem jetzt auch mit dem Thema Nachhaltigkeit im Sport.

00:03:01: Und das passt natürlich ganz gut zusammen, wenn man diese Erfahrung auch mit reinbringen kann.

00:03:05: Ich

00:03:05: hätte eigentlich Dr.

00:03:07: Hans-Peter Winkelmann sagen müssen, korrekt?

00:03:09: Ja,

00:03:09: aber da wir ja alle Sportler sind und unter Sportlern tut man sich da und außerdem tut das glaube ich jetzt hier nicht zur Sache, aber... Wenn wir jetzt hier eine amtliche Veranstaltung machen würden, dann glaube ich wäre da schon angemacht.

00:03:22: Der Formhalber haben wir das aber einmal gesagt an der Stelle auch.

00:03:25: Hol uns noch mal ein bisschen rein in deine berufliche Tätigkeit.

00:03:28: Inwiefern spielte da das Thema Nachhaltigkeit dann eben eine Rolle und wo warst du da genau im Einsatz?

00:03:33: Oh, das muss ich ein bisschen ausholen.

00:03:36: Damals war ich ein noch sehr junger ambitionierter Wissenschaftler.

00:03:39: mit meinem ersten Job.

00:03:42: wurde ich von der Bundesregierung als Experte an das Wissenschaftszentrum der Vereinten Nationen nach New York geschickt.

00:03:51: Das war gerade drei, vier Monate nachdem die Vereinten Nationen die Generalversammlung den Abschlussbericht, den so einen Bruntlandbericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung verabschiedet hatte.

00:04:04: Und damals war alles in Richtung Sustainable Development nachhaltige Entwicklung gepohlt.

00:04:10: Und wie das dann halt so ist, man kommt neu an dieses Wissenschaftszentrum und dann wird dann geguckt, was kann der?

00:04:18: Und dann heißt es dann, das wäre doch ein Thema für dich, dann arbeitet dich da mal ein.

00:04:23: Und wir haben dann wirklich in den nächsten Jahren innerhalb der Vereinten Nationen alles von der socioökonomischen Entwicklung, also Social Economic Development umgestellt auf Sustainable Development.

00:04:36: weil eben auch die Umweltdimension damit dazu kam.

00:04:39: Und das waren natürlich ganz spannende, spannende Zeiten.

00:04:43: Später, als ich dann zurückgekommen bin an Universitäten gearbeitet habe, da hat man dann versucht, das hier auch national umzusetzen.

00:04:52: Und das war schon sehr, sehr schwierig.

00:04:54: Ich kann mich erinnern, so in den frühen neunziger Jahren dann haben sich viele gerade hier in Deutschland an den Begriff Nachhaltigkeit gestört.

00:05:04: Da gab es auch viele Hinweise, auch Leserbriefen, Zeitungen, da musste ich immer schmunzeln, wo dann geschrieben wurde.

00:05:09: Nachhaltigkeit, was ist das?

00:05:10: Den Begriff, den gibt es im Deutschen gar nicht.

00:05:13: Es geht ja auch im Grunde genommen gar nicht so sehr um Nachhaltigkeit.

00:05:17: Es geht ja, wenn man das sich mal genau anguckt, auch von den Anfängen, dem Ursprung her, um nachhaltige Entwicklung.

00:05:24: Also es ist ein Prozess.

00:05:27: Und wenn ich gefragt werde, was ist denn eigentlich Nachhaltigkeit?

00:05:32: dann beantworte ich die Frage eigentlich damit, was Nachhaltigkeit nicht ist.

00:05:37: Nachhaltigkeit ist kein Umweltkonzept.

00:05:40: Und es wird aber immer noch sehr stark als Umweltkonzept wahrgenommen.

00:05:45: Und das ist eben nur ein Drittel der Wahrheit.

00:05:49: Nachhaltigkeit und der Prozess, der dahin führen soll, die nachhaltige Entwicklung ist halt wesentlich mehr.

00:05:55: Und wenn man sich die siebzehn Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, wie vor zehn Jahren, in den großen Erdgipfel in New York mit den ganzen Startchefs verabschiedet wurden, wenn man sie sich mal genau anschaut, dann stellt man sehr schnell fest, dass nur ein kleiner Teil dieser Nachhaltigkeitsziele wirklich auf Umwelt abzielen.

00:06:15: Die anderen sind Zielebibildung und so weiter.

00:06:20: Und das zusammenzubringen, das ist wichtig.

00:06:23: Sonst funktioniert Nachhaltigkeit nicht, aber das ist auch eine tolle Aufgabe für den Sport, der gerade der Sport kann auch zu den anderen Nachtigkeitszielen, die jetzt nicht im direkten Bezug zur Umwelt stehen, auch eine ganze Menge beitragen.

00:06:39: Und das sehen wir ja auch im tagtäglichen Leben in Sportvereinen, wenn es zum Beispiel um Integration, Inklusion und so weiter geht, soziale Themen, auch Bildung für nachhaltige Entwicklung.

00:06:50: Auch durchaus die wirtschaftliche Entwicklung, Vereine sind, auch selbst wenn sie klein sind, ja, wie kleine Unternehmen.

00:06:56: Also da spielt auch die wirtschaftliche Komponente eine ganz wichtige Rolle.

00:07:01: Ich glaube, Nachhaltigkeit als so eine Art Leitkonzept passt zum Sport sehr gut und auch für Sportvereine.

00:07:10: Und wahrscheinlich gerade erst recht für eine Natursportart im weitesten Sinne, wie die Herrenport.

00:07:13: Ganz

00:07:13: sicher, ganz sicher.

00:07:14: Und da ist jetzt auch nicht weiter tragisch, dass sie natürlich auch die Umweltfragen mit im Vordergrund stehen.

00:07:21: Das ist auch völlig in Ordnung, dass man sich dann zunächst auch mal mit Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit beschäftigt und intensiv beschäftigt.

00:07:30: Das liegt wirklich dann sozusagen in der Natur der Sache, ganz klar.

00:07:36: Kernsport ist nun mal ein Sport, eine Sportart, die man nur in der freien Natur ausüben kann.

00:07:43: Paddeln in Naturnahalle macht nicht viel Spaß.

00:07:47: Also das ist schwierig und deswegen sind natürlich auch die Kanosportvereine ganz an erster Stelle, wenn es darum geht, auch die ökologische Nachhaltigkeit zu fördern und einen Beitrag zu leisten, gar keine Fragen.

00:08:00: Es gibt bei dir dann noch den familiären Bezug.

00:08:02: Ich hab eben schon im Vorgespräch gehört, deine Frau paddelt auch, deine Tochter ist auch im Verein.

00:08:06: Ja,

00:08:07: natürlich.

00:08:07: Da lag's ja wahrscheinlich dann irgendwann da zu sagen, okay, jetzt lass doch wirklich mal hingucken, was kann unser Verein denn in Sachen Nachhaltigkeit dann eben auch leisten?

00:08:17: Und das klang bei dir eben auch raus.

00:08:19: Wenn man über Nachhaltigkeit spricht, dann kann jeder was dazu beitragen.

00:08:23: Das ist eben auch der Sportverein, der was beigetragen kann und die Sportlerinnen und Sportler.

00:08:28: Bist du mit der Initialzündung dann sozusagen rein in den Verein und hast gesagt, hier, ich habe da Expertise und ich würde das gerne jetzt mal hier im Verein austesten?

00:08:36: Nein, das hat sich einfach so ergeben.

00:08:37: Also ich bin ja nur nach wie vor ein ganz normales Mitglied im Verein.

00:08:44: Ich habe also keine Vorstandsfunktion, kein Vorstandsamt.

00:08:48: Das brauche ich auch gar nicht, das will ich auch gar nicht, das strebe ich gar nicht an.

00:08:51: Nein, ich bin ein ganz normales Mitglied.

00:08:53: Und es haben sich im Laufe der Zeit Entwicklungen ergeben im Verein, wo ich dann gemerkt habe, hier könnte man tatsächlich auch das Thema Nachhaltigkeit mal verankern und weiter verantreiben.

00:09:06: Das war vor einigen Jahren der Fall, als es darum ging, ein neues Leitbild für den Verein zu entwickeln und auch zu verabschieden.

00:09:14: Der Hintergrund war eigentlich ein ganz anderer.

00:09:17: Die DJK-Ruhrwacht ist, wie der Name ja sagt, auch ein DJK Sportverein.

00:09:22: Und der DJK Sportverband ist ja ein Sportverband mit besonderen Aufgaben im DOSB.

00:09:32: Da hat man auch doch eine gewisse Nähe auch zu bestimmten ethischen Fragestellungen weiter.

00:09:40: Das hat jetzt gar nicht so sehr mit konfessionellen Fragen zu tun.

00:09:46: Möglicherweise hat das auch die ganze Sache erleichtert, als dann vorgeschlagen wurde, lass uns doch auch mal das Thema Nachhaltigkeit in das Leitbild verankern.

00:09:58: Und da wurde sofort gesagt, ja selbstverständlich, so eine gute Idee, das passt ja gut da rein, ist auch ein wichtiges Thema heutzutage.

00:10:06: Die müssen wir uns stellen als Verein.

00:10:09: Und so wurde das dann ohne Probleme verabschiedet und dann stand es im Leitbild und damit ging die eigentliche Arbeit erst so richtig los, denn wenn man Leitbild hat, dann muss man das ja auch leben, das muss man ja auch umsetzen.

00:10:23: Papier ist geduldig und zu sagen, jetzt haben wir das da reingeschrieben, wir sind vernachhaltig, so funktioniert das nicht.

00:10:30: Und dann kamen dann die nächsten Schritte, dass ich mich dann umgeschaut habe, was passiert denn so im Sport, im Allgemeinen?

00:10:40: Und dann gab es auch die große Diskussion in der Sportpolitik.

00:10:45: Sport gehört in die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, die damals überarbeitet wurde.

00:10:51: Sie wurde ja Anfang des Jahres noch von der alten Bundesregierung verabschiedet vom Kabinett.

00:10:56: In der alten Nachhaltigkeitsstrategie für Deutschland wurde Sport so gut wie gar nicht erwähnt.

00:11:02: Und da haben dann die Sportverbände eine Expertengruppe eingesetzt.

00:11:07: Die haben wirklich sehr gute Arbeit geleistet und haben Vorschläge gemacht.

00:11:12: wie man den Sport auch besser in diese deutsche Nachhaltigkeitsstrategie verankern kann.

00:11:18: Und das ist tatsächlich weitestgehend so übernommen worden.

00:11:21: Das ist ganz interessant.

00:11:22: Also jetzt ist Sport tatsächlich in der Nachhaltigkeitsstrategie drin.

00:11:27: Ist ganz stark verankert.

00:11:29: Und dem Prozess haben wir uns angeschlossen.

00:11:33: Das war ein ganz offener Prozess.

00:11:35: Da wurden Sportvereine eingeladen und unterstützt das bitte.

00:11:38: Da haben wir gesagt, da machen wir natürlich gerne mit und das sah dann auf deren Homepage ganz toll aus.

00:11:43: Da steht man dann zwischen den großen Sportvereinen in Deutschland, den internationalen, also ich nenne jetzt mal zum Beispiel den ersten FC Köln, steht man dann daneben als DJK-Ruhrwacht mit dem Logo.

00:12:01: Das macht schon was mit so einem kleinen Verein mit den Mitgliedern, wenn da unser Logo-Auftakt auftaucht.

00:12:08: Wir sind ein Verein mit rund zweihundertvierzig Mitgliedern und da ist man dann schon so ein bisschen stolz, dass man wahrgenommen wird.

00:12:17: Ja, und dann kommt der nächste Schritt.

00:12:19: Wie setzt man das denn auch tatsächlich um?

00:12:21: Und dann habe ich dann sehr stark betrieben, dass Nachhaltigkeit auch in die Vereinssatzung als Vereinsziel aufgenommen

00:12:30: wird.

00:12:32: Denn das ist eigentlich das Entscheidende noch viel wichtiger als das Leitbild, sondern die Vereinssatzung ist ja Wenn man so will, die Verfassung des Vereins und wenn da ganz oben unter den Vereinszielen dann auch steht, der Verein strebt auch an die Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen, dann hat da schon eine ganz andere Wirkung.

00:12:54: Und da gab es dann eine kurze Vorstellung auf der Jahreshauptversammlung und hinterher die Abstimmung und das wurde einstimmig angenommen.

00:13:05: Es gab gar keine Diskussion und das hat mich persönlich bisschen überrascht, weil ich schon gedacht habe, naja, da wird vielleicht der eine oder andere mal die Frage stellen, warum, weshalb, was soll das, aber das war überhaupt nicht der Fall.

00:13:20: Die haben alle gesagt, ja sicher, ist doch klar.

00:13:22: Das ist doch ein ganz wichtiges Thema, da müssen wir mal ran, machen wir, logisch.

00:13:26: Schön, wenn man da schon mal eine breite Basis breiten kann sind.

00:13:28: Und dann kam noch der nächste Punkt, der mich dann wirklich sehr überrascht hat, als man viele gesagt haben, dann machen wir doch alle schon.

00:13:37: Ach so, wir machen das schon.

00:13:39: Und das ist auch ein Punkt, das war für mich wirklich so eine Art Erleuchtung.

00:13:46: Nicht nur wir, ich denke mal, viele Vereine machen schon eine ganze Menge.

00:13:49: Nur vielleicht wissen es viele gar nicht.

00:13:51: Es braucht dann sozusagen diesen schärferen Blick drauf.

00:13:53: Was machen wir schon?

00:13:54: Wo wollen wir dann auch hin?

00:13:55: Ja,

00:13:55: Schärfer, aber auch strukturierter.

00:13:58: Also ich glaube, es gibt keinen Sportverein mittlerweile, wenn ich den irgendeiner Form Versucht Energie zu sparen.

00:14:11: Allein aus Kostengründen.

00:14:13: Und damit hat man schon automatisch dann zu zwei Nachhaltigkeitszielen beigetragen.

00:14:19: Einmal zu sauberen Energie, zu Energieversorgung, sicheren Energieversorgung und auch zum Klimaschutz.

00:14:25: Und wenn man das so mal präsentiert, zu sagen, das ist nicht etwas, wo das Glas halb leer ist, sondern ist halb voll, wir machen schon eine ganze Menge und es gibt auch viele andere Bereiche.

00:14:36: Auch im sozialen Bereich.

00:14:37: Da sind ja die Vereine, die Sportvereine wirklich sehr, sehr aktiv.

00:14:40: Jugendarbeit.

00:14:42: Da passiert so unglaublich viel.

00:14:44: Und da kann man auch sehr schnell die Bezüge herstellen, zu anderen Nachhaltigkeitszielen.

00:14:49: Und das ist eigentlich auch der Punkt, wo man mal versuchen sollte, die Vereine abzuholen.

00:14:54: Hans-Peter, jetzt hast du ja Eingangs gesagt, du hast glücklicherweise das Glück gehabt, dass eure Mitglieder sofort Feuer und Flamme waren, sofort gesagt haben, ja, da wollen wir dran arbeiten.

00:15:05: Das wollen wir machen.

00:15:07: Jetzt kann ich mir vorstellen, gibt es vielleicht auch Vereine, die sagen, wir haben so viel mit allen möglichen anderen Dingen zu tun.

00:15:12: Jetzt kommt ihr mir auch noch mit Nachhaltigkeit.

00:15:14: Wie kriegt man die motiviert und bestenfalls dann auch den Vorstand mit ins Boot?

00:15:20: Also, wenn man auf Ablehnung stößt in den Vereinen, gerade bei den Mitgliedern, dann hat man schonmals falsch gemacht.

00:15:26: Dann hat man wirklich Ängste geschürt und hat wirklich dafür gesorgt, zu sagen, jetzt kommt auch noch Nachhaltigkeit, das müsste jetzt auch machen.

00:15:34: Es muss einen anderen Weg geben.

00:15:36: Eigentlich auch, das ist der Weg, den wir auch beschritten haben.

00:15:39: Es geht eigentlich nur über die Mitglieder, über die Freiwilligkeit der Mitglieder.

00:15:45: Wenn die Mitglieder sagen, das ist ein ganz spannendes Thema, da müssen wir was machen.

00:15:48: Wir wissen nur nicht genau, wie.

00:15:51: Dann wird auch wirklicherweise ein Vorstand, der vielleicht auch ein bisschen zurückhaltend da ist, zunächst mal sich auch überzeugen lassen.

00:15:59: Aber in dem Moment, in dem Mitglieder aus ihren Normalen Vereinsaktivitäten.

00:16:05: Ich habe das ja schon beschrieben mit den Handlungsfeldern, die wir für unseren Vereins und erst mal identifiziert haben.

00:16:12: Also das sind keine neuen Aufgaben, die wir da formuliert haben, sondern ist genau das, was der Verein tagtäglich sowieso tut.

00:16:21: Und daraus dann zu sagen, wir richten das jetzt ein bisschen mehr Richtung Nachhaltigkeit aus.

00:16:27: Das finden im Prinzip immer alle automatisch unglaublich gut, weil sie sagen, Mensch, das ist doch eine tolle Sache und dann ist das ja noch besser, was wir machen, macht ja noch mehr Sinn und auch noch mehr Spaß.

00:16:37: Also ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, es geht eigentlich nur über die Mitglieder.

00:16:41: Die Mitglieder müssen das auch entsprechend ausleben und entwickeln und dann nach Möglichkeit auch muss das auch im Verein verankert werden.

00:16:54: Wir sind ja natürlich sehr weit fortgeschritten, indem wir das auch über die Weinstrukturen verankert haben.

00:17:00: Aber wir hatten von vornherein auch das Glück, dass der Vorstand dahinter stand.

00:17:04: Und so dürfte es auch in vielen anderen Vereinen gehen.

00:17:08: Vielleicht nicht immer so, es gibt auch verschiedene Wege.

00:17:11: Aber die Mitglieder, die machen ja an solchen Vereinen aus.

00:17:13: Lassen Sie uns doch gerne mal eben konkret werden.

00:17:16: Wenn ich es richtig im Kopf habe, ist euer Nachhaltigkeitskonzept, was sind da so Kernpunkte drin?

00:17:22: Wo du sagst, da bin ich besonders vor Ort rum, dass die da drin stehen und so benannt worden sind?

00:17:27: Also dieser Nachhaltigkeitsbericht, den wir im vergangenen Jahr geschrieben und veröffentlicht haben, auch aus Anlass unseres hundertfünfzehnjährigen Vereinsjubiläums, das alleine ist schon nachhaltig, wenn ein Verein so lange existiert.

00:17:42: Es gibt ja unglaublich viele Sportvereine in Deutschland, die ja irre alt sind.

00:17:46: Das ist auch interessant.

00:17:47: Und wir haben gesagt, wir müssen natürlich auch schauen, dass wir den Verein nachhaltig ausrichten und ich habe dann auch immer, das mache ich nach wie vor, sehr gerne Nachhaltigkeit übersetzt, diesen sperrigen Begriff mit Zukunftsfähigkeit.

00:18:06: Wir müssen den Verein zukunftsfähig machen, damit wir auch die nächsten hundertfünfzehn Jahre noch existieren.

00:18:13: Dann komme ich übrigens gerne nochmal wieder.

00:18:16: und Das, was ich vorhin geschildert habe, dass wir ja doch schon einiges machen in dem Bereich, aber das noch niemand sich mal so richtig strukturiert angeguckt hat, das war eigentlich die Geburtsstunde für diesen Nachhaltigkeitsbericht, mal in einer strukturierten Form zu schauen und aufzuschreiben, was wir eigentlich machen und dann festzustellen, wo wir noch Defizite haben, wo wir noch zukünftig Ansätze entwickeln müssen.

00:18:41: Und das haben wir dann in einer Form gemacht, die ich nach wie vor für sehr überzeugend halte.

00:18:48: Und wir haben ja auch nicht nur deshalb diese Auszeichnung wie den Kano in der W-Wort erhalten.

00:18:54: Ich glaube, es ist ein Ansatz, der deshalb überzeugend ist an erster Stelle, weil er von einem Verein entwickelt wurde.

00:19:02: Nicht

00:19:02: von irgendeinem Dritten, nicht von irgendeiner Forschungseinrichtung oder auch von einem Verband.

00:19:09: Und dann uns vorgelegt wurde, jetzt macht das mal so, sondern nein.

00:19:14: Wir haben uns viele dieser Ansätze, dieser Leitfäden und Maßnahmenkataloge und was es da alles gibt angeschaut.

00:19:23: Und ich muss sagen, nichts hat uns davon wirklich überzeugt.

00:19:27: Weil es dann doch zu sehr irgendwo am Tisch

00:19:30: erschaffen wurde.

00:19:30: Ja, es ist einfach zu akademisch, zu theoretisch.

00:19:33: Es ist nicht in der Praxis entwickelt.

00:19:36: Es ist alles nicht falsch.

00:19:38: Aber Der Kardinalfehler, den eigentlich alle diese Leitfäden machen, der besteht aus meiner Sicht darin, dass die alle von der Nachhaltigkeit Zielen starten.

00:19:50: Das ist der Ausgangspunkt für fast alle Leitfäden.

00:19:53: Weil wir als Sportler wissen ja, dass das Ziel niemals der Startpunkt sein kann.

00:19:58: Wir wollen zu dem Ziel hin.

00:20:01: Wo ist der Startpunkt?

00:20:02: Den Startpunkt muss man definieren.

00:20:05: Und das muss jeder Verein für sich selber machen.

00:20:07: und das haben wir in der Form gemacht, dass wir insgesamt sieben Handlungsfelder definiert haben, die den Verein beschreiben, sehr eindrücklich beschreiben, die den Verein ausmachen.

00:20:23: Wir sitzen mit unserem Verein unmittelbar an der Ruhe, aber nicht nur an der Ruhe, sondern unmittelbar an einem großen Naturschutzgebiet, einem FFH-Gebiet, also sehr hohe europäische EU-Schutz-Standard.

00:20:40: Und das ist landschaftlich im Traum.

00:20:43: Da dürfen wir paddeln.

00:20:44: Da dürfen wir unseren Sport ausüben.

00:20:47: Das ist ein irres Privileg, das wir haben, aber gleichzeitig auch eine große Verantwortung.

00:20:54: Deshalb haben wir gesagt, der Umwelt- und Naturschutz in Bezug auf diese Ruherauhe, diese Landschaft steht für uns als ein wichtiges Handlungsfeld.

00:21:08: Unsere Sportstädte, wir haben auch ein großes Bootshaus, ist auch natürlich etwas.

00:21:15: dieses große Bootshaus, da wird Energie verbraucht, da werden Ressourcen verbraucht und so weiter.

00:21:20: Was kann man da machen?

00:21:22: Alles Punkte, Handlungsfelder, die man auch durchaus übertragen kann, auf andere Vereine, Mobilität beispielsweise, Weiterbildung, Das fängt an mit den Ökologischulungen, die wir wahrnehmen und unsere Vereinsmitglieder, unsere Paddler auch entsprechend weiter qualifizieren.

00:21:41: Das ist ganz, ganz wichtig.

00:21:42: Und da wird von der Vereinsführung auch sehr großer Wert draufgelegt, dass das gemacht wird, dass das von den Vereinsmitgliedern wahrgenommen wird.

00:21:51: Und wir haben auch ein Handlungsfeld definiert, das so eigentlich noch keiner richtig definiert hat.

00:22:00: nämlich das Thema Klimaanpassung.

00:22:04: Wir haben bei den siebzehn Nachhaltigkeitszielen ja das Thema Klimaschutz.

00:22:09: Das Thema Klimaanpassung kommt da nicht vor.

00:22:14: Das gab es zwar damals schon in der ganzen Diskussion, wie können wir uns, wie müssen wir uns an die Folgen des Klimawandels anpassen.

00:22:24: Das kam im Wesentlichen von den Entwicklungsländern jetzt auf UN-Ebene, auf der globalen Ebene.

00:22:29: Aber die gesagt haben, wir müssen unter dem ganzen Missleiden, den ihr da angerichtet

00:22:33: habt.

00:22:33: Schon viel früher teilweise als die westlichen Industriestaaten, ne?

00:22:35: Ganz genau.

00:22:36: Und mittlerweile leiden wir natürlich unter den Folgen des Giba-Mandels auch zunehmend, weil wir natürlich als Natursportart auch sehr stark vom Wetter abhängig sind.

00:22:50: Und ein solcher Auslöser war, dass im Jahr 2023 die Ruhr an sehr sehr vielen

00:23:01:

00:23:02:  Tagen gesperrt war.

00:23:04: Da gab es einen Befahrungsverbot.

00:23:04: Zu wenig Wasser?

00:23:05: Zu viel Wasser.

00:23:05: Zu viel Wasser,

00:23:06: okay.

00:23:06: Zu wenig Wasser haben wir noch nicht das Problem, weil die Ruhr ja ein hochregulierter Fluss ist.

00:23:12: Wir wissen nur nicht, was in dreißigvierzig Jahren ist, wenn auch mal die Talsperren leer laufen, wenn wir wirklich immer noch größere trockene Perioden, Dürreperioden bekommen.

00:23:22: Also wenig Wasser ist kein Problem, aber wir hatten sehr viel Hochwasser.

00:23:26: Und wenn die Befahrung der Ruhe von amtlicher Seite nicht erlaubt ist, dann können wir unseren Sport nicht ausüben.

00:23:33: Dann können auch unsere Leistungssportler, die wir ja auch im Verein haben, in der Kalu-Rennsportabteilung.

00:23:39: Da sind ja deutsche Meister dabei, sind jetzt auch ganz aktuell Teilnehmer bei den Weltmeisterschaften dabei.

00:23:45: Wir haben Mitglieder der Drachenboot-Nationalmannschaft, die können alle nicht trainieren.

00:23:51: Und das ist natürlich für den Sportverein das Schlimmste, was passieren kann.

00:23:55: Aber wir hatten auch zwanzig, einundzwanzig zu leihen unter dem großen Hochwasser, das ja katastrophal in großen Teilen Nordrhein-Westfalens und darüber hinaus reingefalls gewütet hat.

00:24:08: Natürlich auch bei uns in Mühlheim an der Ruhr.

00:24:11: Wir haben bei uns mit unserem Bootshaus Glück, wir liegen etwas erhöht, genau an der Grenze des ausgewiesenen Überschwemmungsgebietes.

00:24:22: Das heißt, einundzwanzig ist es gut gegangen, aber Wir wissen nicht, wie es in zwanzig Jahren aussieht und in den Zeiträumen muss man halt beim Thema Klimawandel denken.

00:24:33: Aber unser Kanu-Polo-Spielfeld ist komplett zerstört worden.

00:24:38: Und seitdem haben wir keine Kanu-Polo-Abteilung mehr.

00:24:41: Die haben wir zwar noch theoretisch auf dem Papier.

00:24:44: Wir haben die ganzen Worte, wir haben die ganzen Ausrüstungen.

00:24:47: Aber wenn der Sport nicht ausgeübt werden kann, dann gehen die Sportler weg zu anderen Vereinen.

00:24:54: Und das sind so... Kassische Themen, wo wir sagen, da haben wir auch unter den Folgen zu leiden und deshalb haben wir auch dieses spezielle Thema damit aufgenommen, als ein Handlungsfeld, dass wir uns als Verein versuchen, da besser darauf einzustellen, was genauso gut für große Hitzeperioden natürlich gilt, denn gerade wenn man Kinder jünglich, aber auch die Erwachsenen, die kann man nicht in der brütenden Sonne in der Hitze dann raus schicken, das geht nicht.

00:25:22: Wenn du jetzt sagst, da wollen wir uns besser darauf einstellen, wie konkret oder was konkret habt ihr dann da besprochen, um diese Klimaanpassung möglich zu machen für euch als Verein?

00:25:30: Das ist zurzeit, ganz aktuell, unser nächstes großes Projekt.

00:25:37: Wir werden, ich hoffe, dass wir das dieses Jahr noch hinbekommen, ein Klimaanpassungskonzept für die DRK-Rowart erstellen.

00:25:48: Klimaanpassungskonzepte... kennen wir ja im Wesentlichen aus dem kommunalen Bereich, also für Städte und Gemeinden, die solche Konzepte entwickeln, was zu tun ist.

00:25:58: Es gibt es auch mit der Weile für Unternehmen oder auch für größere Organisationen.

00:26:05: Gerade Unternehmen leiden auch unter Produktionsausfällen, wenn es zu heiß wird oder auch wenn bei Überschwemmungen bei uns hat, seit den Jahren des Jahrtausends, war es ja auch viele Unternehmen, die beeinträchtigt waren.

00:26:20: Da wollen wir wirklich schauen, was können wir als Verein auch perspektivisch längerfristig?

00:26:25: Da muss man tatsächlich mal so die nächsten dreißig Jahre auch berücksichtigen.

00:26:28: Was können wir dann machen?

00:26:30: Da machen wir schon eine ganze Menge.

00:26:31: Dass wir also auch aufklären, auch gerade in der Jugendabteilung, kriegen die Jugendlichen, die Eltern, kriegen Handreichungen, wie man sich zu verhalten hat bei großen Hitzewellen.

00:26:42: Das Thema Hochwasser, da muss man mal schauen, wie man das auch grundsätzlich behandeln kann.

00:26:49: Das können wir alleine nicht lösen.

00:26:51: Da muss auch dann die Stadt ran, wenn es darum geht, auch Hochwasserschutzmaßnahmen zu ergreifen.

00:26:57: Das ist längerfristige Sachen, aber wenn wir das so jetzt hinbekommen, wie ich mir das vorstelle, dann hätten wir, so weit ich weiß, das würde ich jetzt einfach hier mal so behaupten, das allererste Klimaanpassungskonzept für einen Sport voran in Deutschland entwickelt.

00:27:12: Also auch da wieder Pionierarbeit.

00:27:15: Ja, ist doch schön, wenn man da so ein bisschen vorangehen kann, aber immer wirklich mit dem Gedank im Hintergrund da auch andere mit zu begeistern.

00:27:24: Ich würde dieses Thema Klimaanpassung, also wenn wir dieses Konzept einmal vorliegen haben, auch gerne mal mit Kanu NRW mal eine große Runde geben, denn wir haben ja allein bei uns im Bezirk Acht, also Ruhr.

00:27:40: 2021 eine ganze Menge Vereinen, gehabt, die sehr viel mehr betroffen waren als wir. Bei den ist zum Teil das ganze Bootshaus zerstört worden. Und das sind Probleme  die kann man heutzutage nicht mehr alleine lösen. Und dass wir da vielleicht mal auch perspektivisch so eine Art Austausch etablieren, um die Vereine zusammenzubringen zu dem Thema.

00:28:19: Das ist ja auch das Schöne bei euch.

00:28:20: Ich habe von vornherein gesagt, das ist nicht nur ein Konzept für uns.

00:28:23: Das soll auch Anregungen sein für andere.

00:28:26: Da können sich andere auch ganz bewusst was abschauen.

00:28:29: Du hast eingangs da völlig richtig gesagt, wir haben erst mal geguckt, was ist denn schon da sozusagen?

00:28:34: Wo können wir starten?

00:28:35: Was sind so klassische Dinge, die vielleicht auch andere Kanuvereine jetzt motivieren können?

00:28:40: das volle oder das halbvolle Glas zu sehen, zu sagen, okay, wir haben ja schon ein bisschen was.

00:28:44: Damit können wir starten.

00:28:45: Was sind so klassische Dinge, die in so einem Konzept dann auch super reinpassen?

00:28:48: oder in diese Überlegung, wie werden wir nachhaltiger klassisch reinpassen?

00:28:52: Ja, ich habe das eben schon erwähnt.

00:28:53: Also das Thema Energiesparen ist sicherlich ein Thema, das alle Sportvereine angeht, auch nicht nur die Kanusportvereine.

00:28:58: Also da kann man sicherlich schon mal die Vereine mit abholen und auch mal fragen, was habt ihr gemacht?

00:29:03: Also wir haben in direkter Nachbarschaft zu uns ein Kanusportverein.

00:29:08: Die haben vor einigen Jahren das Förderprogramm moderne Sportstätten dafür genutzt, eine Photovoltaikanlage aufs Dach zu bauen.

00:29:16: Das ist natürlich ein tolles Beispiel.

00:29:17: Auch das haben andere Vereine sicherlich auch gemacht.

00:29:20: Also es passiert, wie gesagt, schon mal eine ganze Menge in den Vereinen, auch wenn sich die Vereine dessen vielleicht gar nicht so sehr bewusst sind.

00:29:28: Aber mir würde es wirklich darum gehen, auch die Vereine da mal abzuholen und zu schauen.

00:29:34: Guckt euch doch mal wirklich in einer strukturierten Form an, was ihr bisher schon macht.

00:29:42: Aber fangt an.

00:29:45: Legt los.

00:29:47: Nicht erst große Strategien und Konzepte entwickeln.

00:29:50: Papier ist geduldig.

00:29:51: Nein, fangt an.

00:29:52: Und wenn es nur eine einzige Maßnahme ist, man wird sehen, wenn die funktioniert, dann kommt auch automatisch die nächste dazu.

00:30:01: Weil das die Vereinsmögliche einfach spannend finden.

00:30:04: Die finden das toll und würden da gerne mitmachen.

00:30:06: So ergeben sich auch Maßnahmen, Aktivitäten.

00:30:10: Eins kommt zum anderen, an die man vorher gar nicht gedacht hat.

00:30:13: Bei uns beispielsweise war es so zu dem Thema Natur und Umwelt mit diesem Großnaturschutzgebiet direkt in unserem Paddelgewirr oder unser Paddelgewirr liegt in diesem Naturschutzgebiet, muss man besser sagen.

00:30:27: Da wird zurzeit, weil es ein sich um eine EU-Kategorie handelt, ein neues Maßnahmenkonzept erstellt.

00:30:36: Dieses Maßnahmenkonzept wird erstellt durch die biologische Station Ruhrgebiet West.

00:30:41: Wie ist dafür verantwortlich?

00:30:42: Sitzen die ganzen Wissenschaftler, die Experten.

00:30:45: So, die machen dann jetzt nach zwanzig Jahren wieder eine Begehung dieses ganzen Geländes.

00:30:52: So, dann haben wir die gefragt, macht der die Begehung auch vom Wasser aus?

00:30:58: Können wir eigentlich?

00:30:59: geht nicht.

00:30:59: Können wir machen.

00:31:01: Machen wir das mal zusammen.

00:31:02: Dann packen wir euch mal in Kanu und da haben die Leuchten da auch gekriegt.

00:31:05: Wir haben uns im Frühjahr zum ersten Mal getroffen.

00:31:08: Eine Super-Truppe.

00:31:09: Seitdem machen die das regelmäßig.

00:31:11: Die kommen regelmäßig zu uns.

00:31:14: Mittlerweile sind die so fit, dass die sich alleine in die Boote setzen.

00:31:18: Also die lernen auch paddeln.

00:31:20: Also ist praktisch noch ein Aspekt unserer Kanuschule.

00:31:25: Und dann gehen wir aus Wasser und dann haben die schon beim ersten Mal, wir haben mir das aufgelistet, ich bin kein Biologe, aber so viel Arten gefunden, von denen sie vorher gar nicht wussten, dass wir da waren.

00:31:36: Und das ist auch so eine typische Win-win-Situation natürlich.

00:31:40: Aber auch da können wir dann ganz konkreten Beitrag leisten und ist übrigens auch wieder ein weiteres Nachhaltigkeitsziel, nämlich das Ziel Nummer siebzehn, Partnerschaften eingehen, die Vernetzung.

00:31:52: Und das haben wir damit auch erledigt.

00:31:54: und solche Geschichten mit anderen auch was auf die Beine zu stellen, das können sicherlich andere Vereine auch ganz gut, machen das vielleicht auch schon.

00:32:04: Und es zeigt wahrscheinlich ja auch anderen Außenstehenden, wie nachhaltig ihr in dem Fall jetzt als Verein eh schon seid, bzw.

00:32:10: wie auch andere Vereine vielleicht eh schon sehr im Einklang mit der Natur unterwegs sind.

00:32:15: Ich glaube, dass sehr viele Vereine schon relativ viel zur Nachhaltigkeit beitragen.

00:32:21: Ich sehe uns gar nicht so sehr in der Führungsrolle.

00:32:26: Wir haben von vornherein gesagt, wir möchten auch gerne uns austauschen.

00:32:30: Also wir sind mit Sicherheit auch nicht allwissend.

00:32:34: Ich würde zum Beispiel persönlich unglaublich gerne mal von anderen Vereinen erfahren, was die so machen.

00:32:41: Einfach um von denen auch zu lernen ist ganz ganz wichtig.

00:32:43: man muss doch mal über den eigenen Tellerrand hinaus schauen und man bekommt dann auch neue Ideen und so weiter.

00:32:50: vielleicht haben die auch.

00:32:53: Keine Erfolgserlebnisse gab.

00:32:54: wo es vielleicht mal nicht funktioniert kann man auch lernen.

00:32:56: aber daraus kann man natürlich auch lernen.

00:32:58: ganz ganz klar.

00:32:59: also ich würde niemals hingehen und sagen was man auf.

00:33:02: jetzt kommen wir hier von der der Karobacht.

00:33:05: wir wissen alles.

00:33:06: wir.

00:33:07: können euch jetzt genau erzählen, erklären, wie man es machen muss.

00:33:10: Ich glaube, das wäre der falsche, auch nicht sportliche Weg.

00:33:14: Was wir machen können, wir können natürlich das, was wir gemacht haben, einmal präsentieren und erklären.

00:33:22: Und wir haben aus unserem Ansatz heraus auch einen Handlungsansatz entwickelt, der so einfach ist, würde ich schon fast sagen, primitiv ist, dass er wirklich auch von jedem Verein anwendbar ist.

00:33:38: Und das ist jetzt nicht der Ansatz, wir zeigen euch jetzt, wie wir es machen sollten.

00:33:42: Nein, es ist der Ansatz, wie Vereine es von sich aus machen sollen, so wie wir im Grunde auch vorgegangen sind.

00:33:51: Und das glaube ich, könnte auch durchaus auf Verbandsebene auch ein Beispiel sein, wie man mal so eine gemeinsame Vorgehensweise, so eine gemeinsame Methodik auch die aber so viel Freiraum lässt für jeden Verein, dass jeder Verein damit umgehen kann.

00:34:09: Es ist kein vorgefertigtes Konzept, was man nur ausfüllen muss, sondern ein Verein hat dann auch mal so ein Packende, wo man mit anfangen kann und sagen, Mensch, das ist doch mal ein ganz guter Ansatz und man kommt mal vielleicht zu ganz anderen Ergebnissen.

00:34:24: dann, weil jeder Verein ist anders.

00:34:27: Du hattest eben das Netzwerk angesprochen.

00:34:30: was sicherlich auch einen ganz, ganz wichtigen Beitrag leistet.

00:34:33: Was sind aus deiner Sicht im weitesten Sinne geborene Netzwerkmitglieder?

00:34:37: Welche Institutionen sollte man als Verein ansprechen, um da schneller ins Rollen zu kommen?

00:34:44: Im sportlichen Bereich hätte ich es mir etwas leichter vorgestellt.

00:34:49: Wir haben bei dem Nachhaltigkeitspreis der Stadt Mühleheim, das war ja eine Ausschreibung, die sich nicht nur ausschließlich an Sportvereine gerichtet hat, sondern an grundsätzlich alle Vereine.

00:35:01: Bei diesen siebzehn Vereinen, das waren ja nicht nur Sportvereine, sondern die Ausschreibung in Müllheim, die richtete sich an alle Vereine der Stadt.

00:35:10: Sehr viele Sportvereine mitgemacht.

00:35:12: Fast zwei Drittel waren Sportvereine.

00:35:15: Das hat mich persönlich schon sehr überrascht, aber auch gefreut.

00:35:19: Und es gab drei Preisträger, erster, zweiter, dritter.

00:35:23: Und wir waren auf dem ersten Platz und auf dem dritten Platz war auch ein Sportverein.

00:35:27: Es waren also nicht jetzt die üblich verdächtigen die Vereine wie die Naturschutzverbände und so weiter, die da auf den vorderen Plätzen gelandet sind, sondern es waren, man sehr stark die Sportvereine vertreten.

00:35:39: Das zeigt für mich auf der einen Seite auch das Potenzial von Sportvereinen.

00:35:46: Wobei der dritte Platz Ein Sportverein, der auch ein sehr kleiner Sportverein ist, der sehr interessante Sportarten wie Bogenschießen und G-Fußball anbietet.

00:36:01: Einen ganz anderen Ansatz verfolgt hat, aber hochspannend.

00:36:07: Und wir dann gesagt haben, noch am gleichen Abend nach der Preisverlangen kümmern, wir sollten mal irgendwie was zusammen machen, wir sollten uns weiter austauschen.

00:36:15: Und da sind wir auch bei.

00:36:17: Inwiefern waren die komplett anders unterwegs?

00:36:21: Ja, zunächst mal ist es ja kein Wassersport vor allem.

00:36:23: Dann ist es schon aufgrund der Sportarten, aber dann ist es auch ein Sportverein, auch wenn er auch schon relativ veralt ist, der irgendwie auch ganz anders gestrickt ist.

00:36:31: Es sind sehr viele ältere Vereinsmitglieder, die haben jetzt auch keine große Jugendabteilung und haben auch entsprechende Sportarten, wie eben Bogen, Schießen oder auch G-Fußball.

00:36:41: Ich wusste gar nicht, dass es was gibt, aber finde ich total klasse.

00:36:44: Könnte ich auch demnächst bald mal mitmachen.

00:36:48: Und die haben natürlich auch versucht, ihr Vereinsgelände ökologischer zu gestalten.

00:36:57: Mit dem Hinweis des Vereinsvorsitzenden, unsere Rentner, die haben ja genug Zeit, die können dann morgens hier hinkommen und dann die Blümchen pflanzen und so weiter.

00:37:04: Also ist schon sehr, sehr interessant.

00:37:06: Da sieht man ja, wie vielfältig es ist, die Möglichkeiten, die Sportvereine haben, auch wirklich Beiträge zur Nachhaltigkeit zu leisten.

00:37:14: Inwiefern macht Sinn sich Stadtverwaltung, Kommunalverwaltung im weitesten Sinne als Partner mit an Brutz holen.

00:37:22: Wir haben ja kein Geld.

00:37:25: Aber vielleicht

00:37:25: nur auch.

00:37:26: Das ist das Erste, was man von denen hört, obwohl man gar nicht danach gefragt hat.

00:37:31: Also wir haben durch diesen Nachhaltigkeitspreis der Stadt Mühleim tatsächlich beim Thema Nachhaltigkeit jetzt speziell doch einen sehr guten Draht entwickelt.

00:37:44: Auch bis in die Amtsleitung hinein.

00:37:49: Das kann ja nie schaden.

00:37:50: Absolut nicht.

00:37:51: Und es hat sich auch eine konkrete Sache daraus ergeben.

00:37:58: Mühlheim ist seit Anfang des Jahres auch Mitglied der fairen Metropole Ruhr.

00:38:03: Also es wird jetzt auf Stattebene der faire Handel gefördert und ein faires Miteinander.

00:38:12: Und da bin ich dann auch gefragt worden.

00:38:15: ob ich da mal zukommen kann, weil sie hätten auch gerne mal Sport vereinen, da wären wir ja möglicherweise prädestiniert.

00:38:21: Bei dem Thema fairer Sport bin ich immer so ein bisschen zurückhaltend, weil es gibt wohl kaum einen Bereich, der unfaire ist als der Sport.

00:38:31: Also da muss man natürlich immer so ein bisschen vorsichtig sein, aber natürlich ist das auch für uns ein Thema.

00:38:36: Aber auch da ergeben sich dann zum Beispiel interessante Sachen.

00:38:39: Im September haben wir ja bundesweit die faire Woche.

00:38:43: Und da wird vonseiten der Stadt Mühleheim eine faire Fahrradtour angeboten.

00:38:48: Am threizehnten September wird das stattfinden.

00:38:51: Und dann fahren die mit der Fahrradtour und geführte Fahrradtour zu verschiedenen Stationen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und faire Handeln so weiter befassen.

00:39:01: Und die kommen, die sind ja auch zum ersten Mal zu uns.

00:39:04: Und das ist dann natürlich auch eine gute Gelegenheit, uns mal zu präsentieren.

00:39:11: Nachhaltiger Sportverein, wir haben uns hier Nachhaltigkeit verschrieben und wir wollen auch zur Nachhaltigkeit, zur nachhaltigen Entwicklung einen Beitrag leisten.

00:39:22: Und das ist jetzt mal auf lange Sicht auch durchaus wichtig, um einen Sportverein zu profilieren.

00:39:30: Wir haben ja durchaus auch, ist das jetzt Konkurrenzwettbewerb, so weit würde ich gar nicht gehen, aber wir haben ja eine ganze Reihe von Kanusportvereinen in Mühle.

00:39:41: Aber wir sind halt derjenige, der Nachhaltigkeit propagiert.

00:39:46: Und deswegen haben wir jetzt ja auch diesen neuen Claim.

00:39:48: Nachhaltig paddeln.

00:39:49: Mit zwei Wörtern bringen wir zum Ausdruck.

00:39:54: Wir paddeln nachhaltig.

00:39:56: Aber der Kanusport ist auch nachhaltig.

00:40:00: Das ist das große Potenzial, was wir in unserer Sportart sehen.

00:40:05: Und das macht den Verein auch durchaus Interessant, das ist dann natürlich auch so ein bisschen Image-Wildung, Image-Werbung, Marketing vielleicht.

00:40:16: Wenn wir bei Aktionen wie Kanu-Schule, die wir natürlich immer auch schon genutzt haben, neue Mitglieder zu werben, zu sagen, wir bei uns könnt ihr nachhaltig paddeln.

00:40:27: Und das spricht den ein oder anderen durchaus auch dann mal an.

00:40:31: Das macht vielleicht doch den kleinen Unterschied, bei denen dann Mitglied zu werden.

00:40:37: Also das muss man wirklich in der gesamten Bandbreite mal sehen, was man für den Verein, was das für den Verein auch bewirken kann.

00:40:44: Ich würde gerne mit dir noch so ein bisschen in die Glaskugel tatsächlich auch gucken.

00:40:48: Ich mache es mal an einem konkreten Beispiel.

00:40:50: Wir produzieren diesen Podcast ja hier in Mönchengladbach.

00:40:53: Hier in der Stadt Mönchengladbach hat man gesagt, es werden demnächst nur noch Sportvereine die Jugendförder pauschale bekommen, die ein Kinderschutzkonzept vorlegen können.

00:41:05: ohne Kinderschutzkonzept keine Jugendförderung mehr.

00:41:08: Glaubst du, dass man natürlich auch Städte und Kommunen in Zukunft noch mal mehr was machen müssen in Sachen Nachhaltigkeit?

00:41:15: Vielleicht auch irgendwann sagen, es gibt eine Förderung für Sportvereine in unserer Stadt nur, wenn ein Nachhaltigkeitskonzept vorliegt.

00:41:25: Das könnte ich mir durchaus vorstellen, zumindest längerfristig.

00:41:31: Wir sehen ja heute bereits, dass in öffentlichen Förderprogrammen das Thema Nachhaltigkeit durchaus eine Rolle

00:41:38: spielt.

00:41:39: Und die Frage gestellt wird, zahlt es auf die siebzehn Ziele ein?

00:41:42: Ja, nicht nur, genau.

00:41:43: Also da müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein und das wird mit Sicherheit zukünftig nicht weniger werden, auch wenn wir ganz aktuell zurzeit mit diesen multiplen Krisen, in denen wir uns befinden, wo das Thema Nachhaltigkeit auch Klimawandel und so weiter so ein bisschen hinten rüber kippt, was eigentlich sehr schade und fatal ist, weil es einfach zu kurzsichtig gedacht ist.

00:42:10: Aber wir haben schon in der Vergangenheit durchaus Förderprogramme gehabt, wo das Thema Nachhaltigkeit nicht nur im Sportbereich, aber wo das Thema Nachhaltigkeit vonseiten der öffentlichen Hand gefördert wurde, auch als Voraussetzung angesehen war.

00:42:28: Das hängt natürlich immer so ein bisschen ab von den politischen Konstellationen von den Farben, die gerade natürlich in der Regierung sind.

00:42:36: Das ist völlig klar.

00:42:38: Aber es gibt auch durchaus noch andere Aspekte, die für Sportvereine, glaube ich, viel interessanter sind.

00:42:45: Das Thema Nachhaltigkeit spielt ja bei Sportvereinen erst seit relativ kurzer Zeit eine Rolle, wo es schon seit viel längerer Zeit eine wirklich wichtige Rolle spielt.

00:42:56: Wir sind im Bereich der Wirtschaft in den Unternehmen.

00:42:59: Und gerade die großen Unternehmen, die sind ja beispielsweise auch verpflichtet, regelmäßig, jährlich, ein Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen.

00:43:10: Das ist ja, was wir gemacht haben, eine rein freiwillige Leistung.

00:43:12: Und ich würde jetzt auch den Sportvereinen auch gar nicht empfehlen.

00:43:16: Schreibt mal ein Nachhaltigkeitsbericht.

00:43:18: Ich würde sagen, schreibt erst mal auf, was ihr bereits macht.

00:43:21: Macht euch mal einen Weg.

00:43:23: Ja, aber darauf kann sich dann immer was entwickeln.

00:43:25: Das ist jetzt ... eher so ein Punkt, um Vereinsintern, aber auch nach außen mal zu zeigen, was man macht, was man machen kann und was man vielleicht noch machen will.

00:43:35: Bei Unternehmen sieht das ganz anders aus.

00:43:37: Die sind verpflichtet und es ist auch interessant.

00:43:40: Es gibt auch noch nicht sehr viele Nachhaltigkeitsberichte von Sportvereinen.

00:43:44: Wenn es welche gibt, dann sind es die großen Profivereine, die ja teilweise auch zum Beispiel aus der Fußballbundesliga ja auch Teile des Profigeschäfts in Kapitalgesellschaften ausgegliedert haben, die sind verpflichtet, solche nachhaltige Katzberichte zu schreiben.

00:44:02: Von vielen bin ich auch nicht überzeugt, so wie die aussehen, muss ich sagen, ist natürlich sehr, sehr viel Eigenwerbung dabei, das soll aber okay sein.

00:44:12: Für Unternehmen spielt aber noch eine ganz andere, eine ganz andere Aspekte eine Rolle.

00:44:16: Viele Unternehmen unterstützen ja Sportvereine.

00:44:21: Und wenn die Unternehmen in ihre Nachhaltigkeitsberichten nicht einwandfrei und eindeutig nachweisen können, dass dieser Verein, den sie unterstützen, ich sage jetzt mal nachhaltig ist, beziehungsweise nicht nachhaltig ist, da kriegen sie Ärger von ihren Investoren, von den Aktionären.

00:44:42: Das heißt, ein Sportverein, der auch noch außen hin zeigen kann, dass er die Nachhaltigkeitsziele versucht umzusetzen, da ein Beitrag zuzuleisten.

00:44:54: Der hat bei möglichen Sponsoren viel größere Chancen, wenn diese aus der Privatwirtschaft kommen.

00:45:01: Wir haben das in der Form noch nicht gemerkt.

00:45:04: Das liegt aber ganz einfach darin, dass wir bislang noch nicht proaktiv versucht haben, an Unternehmen heranzutreten und zu sagen, guckt mal, ihr seid doch der nachhaltigste Discounter, kann man zumindest jedes Mal in den Supermärkten sehen.

00:45:21: Wie wäre das denn mal, wenn ihr mal uns ein neues Drachenboot sponsoren würde.

00:45:26: Soweit sehen wir ihn auch nicht.

00:45:27: Ich glaube, so plump kann man auch nicht vorgehen.

00:45:30: Aber wir sind jetzt gerade dabei, in die Richtung zu marschieren und zu sagen, guck mal, das sind doch auch mögliche Projekte, die man mal zusammen machen kann.

00:45:39: Wir wollten auch erst mal so ein bisschen Substanz entwickeln, was man auch präsentieren zeigen kann.

00:45:44: Dieser Nachhaltigkeitsbericht hat überall natürlich und verständlicherweise für viel Eindruck gesorgt.

00:45:52: Da hat viel Eindruck gemacht.

00:45:54: Aber wir möchten auch gerne jetzt die nächsten Schritte weitergehen und jetzt nicht nur einfach Papier produzieren und Schaumschläger sein.

00:46:03: Und das muss man langsam entwickeln, Schritt für Schritt.

00:46:06: Und dann ergibt sich das, glaube ich, schon.

00:46:09: Wo wir schon bei den nächsten Schritten sind, du hast eben schon gesagt, das Klimaanpassungskonzept ist so was, was ihr jetzt angehen wollt.

00:46:16: Was kommt da noch bei euch?

00:46:18: Welche Dinge sind für die Zukunft geplant?

00:46:20: Also es gibt Auch einen Ansatz, den ich auch durchaus anderen Vereinen immer wieder empfehlen würde.

00:46:26: Man muss schauen, was passiert denn um den Verein herum.

00:46:29: Und ich habe jetzt schon mehrfach unsere Vereinstädte erwähnt, die halt in dem Naturschutzgebiet liegt.

00:46:37: Und wir haben im Ruhrgebiet die große internationale Gartenausstellung.

00:46:45: Das ist ein riesengroßes Event.

00:46:48: Und da gibt es so Schwerpunkte, die gesetzt werden.

00:46:52: Und in Mühlheim ist es so, dass eine sogenannte grüne Mitte entwickelt werden soll.

00:46:57: Und da gehört also auch dieses Naturschutzgebiet mit zu.

00:47:02: Das soll weiterentwickelt werden, ausgebaut werden, weil es reicht ja praktisch bis in die Innenstadt rein.

00:47:08: Wir liegen direkt daneben.

00:47:11: Und die IGA, diese Internationale Gartenausstellung, die ist so angelegt, dass da auch jeder mitmachen kann.

00:47:20: Da haben wir gesagt, wir liegen direkt daneben, wir könnten auch unsere Feinsgelände auch mal entsprechend entwickeln, auch ökologisch aufwerten.

00:47:30: Das Feinsgelände ist rund drei tausend achthundert Quadratmeter groß, grenzt wie gesagt direkt an dieses Naturschutzgebiet, ist das große Bootshaus.

00:47:41: Wir haben die Bootstellflächen, aber im Grunde auch sehr viel Freifläche, ist sehr grün.

00:47:46: Aber wie man das halt so macht, da wurde bislang regelmäßig der Rasenmäher drüber gefahren und das sah immer schön aus, dann hinterher.

00:47:55: Unser Bootshaus war, der war immer ganz stolz, wenn er da schön den Rasenmäher hat.

00:47:59: Mittlerweile macht er das nicht mehr.

00:48:01: Er lässt also schön eine Blühwiese stehen und er hat auch dann, dann ist das der nächste Schritt, der sich da ausentwickelt hat, mit unserer Jugendabteilung haben die einen Insektenhotel gebaut.

00:48:16: Standhandau und dann haben wir dann einen weiteren Kooperationspartner den Naturgarten e.V dazu bebeten um uns mal ein bisschen aufzuklären was man denn machen könnte mit unserem Gelände.

00:48:28: und die haben dann gesagt also Insektenhotel ist eine schöne Sache aber bitte nicht so haben wir dann gleich gesagt was wir verbessern müssten und haben dann auch direkt Tipps gegeben wie dann wo gemäht werden muss Und das wird jetzt einfach umgesetzt.

00:48:42: Also wir haben jetzt eine sehr schöne Blühwiese da und das sieht schon fantastisch aus.

00:48:48: Und mit diesem Projekt, mit diesem Ansatz haben wir uns beworben und sind auch angenommen worden als offizielles IGA-2027 Projekt. Und sind auch schon auf der IGA-Homepage drauf. Und das muss jetzt die nächsten 2 Jahren noch weiter entwickelt werden.

00:49:06: Wir hoffen, dass wir auch noch von der IGA nach Unterstützung bekommen, mit Klimabäumen, mit Saatgut und so weiter, was wir dann nutzen können.

00:49:15: Und das läuft dann im Wesentlichen auch über die Jugendabteilung, über dann, den wir nicht nur beibringen, wie man richtig paddelt, sondern auch ein bisschen was über Naturschutz und Umwelt dann beibringen können auf diesem Wege.

00:49:26: Also, das sind so Sachen, da muss man halt sehen, die ergeben sich teilweise automatisch, wenn man ... Einfach mal anfängt,

00:49:35: sich auf den Weg macht.

00:49:36: Ganz genau.

00:49:38: Sehr schönes Projekt und sehr schönes Engagement.

00:49:42: Danke, dass du uns da heute mal ein Stück weit hinter die Fassade hast gucken lassen.

00:49:46: Normalerweise stelle ich zum Abschluss des Podcasts immer die Frage, was war dein schönster Moment im Kanu?

00:49:52: Weil dir würde ich ein bisschen eine Umwandlung mal versuchen, Hans-Peter.

00:49:57: Ich habe im Vorgespräch gehört, du fotografierst auch gerne das, was auf dem Wasser passiert.

00:50:03: Wenn du Nachhaltigkeit im Kanu-Sport in einem Bild festhalten wollen würdest, was würde man auf dem Bild sehen?

00:50:13: Ich habe ein sehr schönes Foto, wo meine Frau auf der Ruhr in den Sonnenuntergang

00:50:17: hat.

00:50:19: Das hat auch wirklich viel mit Nachhaltigkeit zu tun, weil gerade dieses Kanu-Wandern, dieses Paddeln wirklich auch das Bewusstsein schärft für Umwelt.

00:50:35: die Situationen, in der wir leben.

00:50:36: Man kann wirklich die Seele baumeln lassen.

00:50:39: Das gelingt sogar mir, wenn ich daneben bei oder nebenher mit dem Fahrrad fahre und die Fotos mache.

00:50:47: Das entschleunigt unglaublich.

00:50:48: Und das sind auch alles Punkte.

00:50:50: Man kommt also ein bisschen auch ins nachhaltige seelische Gleichgewicht rein.

00:50:55: Und das ist, glaube ich, auch eine schöne Sache.

00:50:59: Ich habe dieses Foto auch schon einige Male benutzt, so zu Werbezwecken.

00:51:04: Da kann man auch sehr schön vermitteln, auch anderen, die am Kanu-Sport interessiert sind, was Kanu-Sport, also jetzt speziell natürlich mit der Richtung Kanu wandern, auch wirklich ausmacht, was das bringt, was das für einen macht.

00:51:19: Da suchen viele Menschen heute nach.

00:51:21: Und auf diese Art und Weise, glaube ich, kann man denen auch das Thema Nachhaltigkeit näher bringen.

00:51:25: Das ist wahrscheinlich das perfekte Bild, um einzusteigen in das Thema Nachhaltigkeit.

00:51:29: Ja.

00:51:30: Ganz dicken Dank.

00:51:31: Weiterhin viel Erfolg bei dem, was ihr da macht für die Nachhaltigkeit im Kanu-Sport.

00:51:36: Und ja, wir können euch da draußen nur noch mal animieren.

00:51:39: Nutzt die Ideen, die da vielleicht schon entstanden sind.

00:51:42: Nutzt vielleicht auch eben den Kanuverein als Ansprechpartner für eigene Dinge.

00:51:47: Ihr habt da immer offene Ohren.

00:51:49: Und... Ganz sicher.

00:51:50: Gemeinsam erreicht man sehr, sehr viel.

00:51:51: Auch das haben wir heute gehört.

00:51:53: Ganz viel Dank.

00:51:53: Ganz dicken Dank.

00:51:54: Ich danke auch, sehr gerne.

00:51:56: Und sehr viel Spaß im Sport.

00:51:58: Vielen Dank.

00:51:58: Danke.

00:52:02: Das war also unsere Podcastreuge zum Thema Nachhaltigkeit im Kanu-Sport.

00:52:06: Alle Infos haben wir euch natürlich auch noch mal in die Shownotes gepackt.

00:52:09: Unter anderem haben wir euch da auch alle siebzehn Nachhaltigkeitsziele, die für so ein Nachhaltigkeitskonzept relevant sind, in den Anhang gepackt.

00:52:17: Schaut einfach mal rein und ja, diskutiert auch einfach mal bei euch im Kanu-Verein, wie ihr auch für euch ein Nachhaltigkeitskonzept umsetzen könnt.

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